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Architektur Düsseldorf - Das Schauspielhaus

Fotografien Düsseldorfer Wahrzeichen - Das Schauspielhaus

Die Modernisierung des Schauspielhauses

Das Schauspielhaus in Düsseldorf ist nicht nur ein architektonisches Juwel, sondern auch ein bedeutender Teil der Stadtgeschichte. Das von Bernhard Pfau entworfene, organisch geschwungene, Gebäude bildet mit dem benachbarten Dreischeibenhaus ein beeindruckendes Zusammenspiel moderner Düsseldorfer Architektur. In enger Zusammenarbeit mit den Denkmalschutzbehörden wurde das Schauspielhaus saniert und modernisiert, während die historische Struktur des Gebäudes bewahrt wurde.

Die Architekten von ingenhoven architects haben sich bei der Sanierung darauf konzentriert, die Originalstruktur des Schauspielhauses zu erhalten. Dach und Fassade wurden erneuert, und alle öffentlichen Bereiche wurden unter strenger Beachtung der Denkmalschutzauflagen modernisiert. Auch das ursprüngliche Beleuchtungskonzept des Lichtplaners Hans T. von Malotki wurde weitgehend beibehalten und technisch aktualisiert.

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Festliche Atmosphäre

Eine der wichtigsten Aspekte der Umbaumaßnahmen war die Schaffung von Sichtbezügen zwischen dem Stadtraum und dem Schauspielhaus. Der Eingang zum Großen Haus wurde transparenter gestaltet, indem die getönten Scheiben der Fassade durch Klarglas ersetzt wurden. Die neue Beleuchtung des Eingangsbereichs verleiht dem Theater in den Abendstunden eine einladende und festliche Atmosphäre.

Die insgesamt 23 bis zu 15 Meter langen, radial verlaufenden Stahlbetonunterzüge, die um eine massive, konisch zulaufende Stütze im Foyer angeordnet sind, wurden auf spektakuläre Weise illuminiert und betonen dieses bedeutende architektonische Element.
Es ist ein Ort, an dem Architektur, Kunst und Kultur in perfektem Einklang miteinander stehen und Besucher aus der ganzen Welt anziehen. Die Verbindung zwischen dem Schauspielhaus und dem umliegenden Stadtraum wurde wiederhergestellt, wodurch der Platz zu einem öffentlichen Raum wurde, der von Fußgängern geschätzt und genossen wird.

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Architektur, Kunst und Kultur

Organische Struktur

Die organische Formen des Düsseldorfer Schauspielhauses sind ein herausragendes Merkmal der Baukunst. Bernhard Pfau betrachtete sein Werk weniger als ein Gebäude und vielmehr als ein Gehäuse. Die organische Struktur der weißen Scheiben mit ihren konkaven und konvexen Windungen erinnert weniger an ein statisches Bauwerk, als vielmehr an lebendige Linien. Diese Architektur, die sich organischen Formen der Natur bedient, entwickelte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Schauspielhaus zeigt auch Parallelen zum Novo-Stil, der sich durch geschwungene Formen auszeichnet und die Alltagskultur der 1950er Jahre geprägt hat.

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Das Düsseldorfer Schauspielhaus kann auch als Beispiel für die enge Verbindung von Form und Funktion in der Architektur dienen. Die äußere Erscheinung des Gebäudes spiegelt das Geschehen im Inneren wider. Die weißen Fassadenflächen können als überdimensionaler Theatervorhang interpretiert werden und unterstreichen die Einheit von Form und Funktion. Darüber hinaus werden die organischen Formen des Schauspielhauses mit dem Prozess der Metamorphose in der Natur assoziiert, ähnlich den Windungen eines Schmetterlings, der sich aus seinem Kokon entfaltet.

Die Architektur des Düsseldorfer Schauspielhauses ist ein beeindruckendes Beispiel für die organische Architektur des 20. Jahrhunderts und vermittelt eine einzigartige Verbindung von Kunst und Natur.

Architektonische Details

Die Architektur des Düsseldorfer Schauspielhauses zeichnet sich durch ihre Homogenität und Geschlossenheit aus. Der Bühnenturm, als zentraler Kern des Gebäudekomplexes, ragt etwa 27 Meter in die Höhe und bildet das Herzstück des Schauspielhauses. Der Bau präsentiert sich mit horizontal gestaffelten, konvexen und konkaven weißen Flächen, welche die Details verschmelzen lassen. Die Fassade des Schauspielhauses kann nicht auf herkömmliche Weise von vorne betrachtet werden, da sie jegliche konventionelle Dimension der Gebäudestruktur zu entbehren scheint. Vielmehr erfordert die ganzheitliche Erfassung des Düsseldorfer Schauspielhauses eine umfassende Betrachtung aus verschiedenen Blickwinkeln.

Genau wie bei einer Skulptur des 16. Jahrhunderts, die sich erst durch das Umschreiten erschließt, offenbart sich die komplexe Plastizität des Schauspielhauses erst bei einer Rundum-Betrachtung. Abhängig von der Position des Betrachters treten vier bis fünf überschneidende Fassadenflächen in Erscheinung, die sich an einigen Stellen nach innen öffnen und Raum für Terrassen bieten. Die Geschosshöhen sind aufgrund der minimalistischen Fensterbänder nur schwer abzuschätzen. Quadratische Fenster gleicher Größe ziehen sich um den Bau und formen mehrere Fensterreihen, die an einigen Stellen verdichtet sind und die dynamische Architektur des Gebäudes betonen.

Die homogene Geschlossenheit des Schauspielhauses wird lediglich im Erdgeschoss aus funktionalen Gründen unterbrochen. Die Öffnung der Fassade erstreckt sich über das gesamte Gebäude und bewahrt sein einheitliches Erscheinungsbild. Statt der Fassadenflächen treten im Erdgeschoss Stützen auf, die einen überdachten Gang im Sockelgeschoss bilden und den Eindruck erwecken, als würde der Baukörper scheinbar schweben.

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